Titel: Du denkst du weißt wer ich bin
Autor: Em Bailey
Verlag: Egmont INK
Inhalt
Wir wussten zwei Dinge über Miranda Vaile, bevor sie an unsere Schule kam.
Erstens: Ihre Eltern waren tot.
Und Zweitens: Sie waren tot, weil Miranda sie umgebracht hatte.
Die Gerüchte über die Neue lassen Olive völlig kalt. Nie im Leben würde eine Mörderin an ihrer spießigen Schule angenommen. Aber dann wird Miranda ausgerechnet von der Klassenprinzessin Katie auserkoren, den Platz an ihrer Seite einzunehmen. Diese Freundschaft hat etwas unheimliches an sich. Man könnte fast meinen, die seltsame Neue würde von Katies Wesen Besitz ergreifen. Ist an dem ganzen Gerede doch etwas dran? Ist Miranda vielleicht wirklich eine Mörderin?
Meinung
Zuerst einmal klingt das Buch nach einem typischen Mädchenroman mit Zickenkrieg und allem drum und dran, doch zum Glück ist es ganz und gar nicht so! Es ist ein unglaublich spannender Fantasy-Thriller, der mich so in seinen Bann gezogen hat und den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Die Idee ist wirklich gut. Miranda ist so etwas wie ein Parasit, der sich ein Opfer aussucht, sich mit diesem anfreundet und es nach und nach aussaugt, bis diese Person schließlich stirbt. Man erfährt das schon relativ am Anfang, wodurch die Sorge um Katie steigt, die rasant abnimmt und immer schwächer wird. Allerdings ist das nur eine Vermutung von Olive und ihrer einzigen Freundin Amie. Amie ist wirklich faszinierend beschrieben. Man zweifelt keinen Moment, dass sie nicht... aber das will ich nicht verraten. Falls einer von euch das Buch noch lesen möchte, wäre das für denjenigen zu viel vorausgenommen. Auf Seite 168-170 ändert sich alles.
Em Bailey spielt mit den Gefühlen, die man für die einzelnen Figuren empfindet. Am Anfang hatte ich total Mitleid mit Olive, weil sie scheinbar grundlos eine Außenseiterin war. Doch nach und nach erfährt man mehr über sie (vor allem über eine gewisse Sache, die am Anfang immer nur als „der Vorfall“ bezeichnet wird) und die Sympathie wendet sich schlagartig. Genau so verhält es sich mit Miranda. Wenn man den Anfang und das Ende vergleicht hatte ich völlig andere Erwartungen und Vorstellungen von den Personen. Man weiß eigentlich nie genau wer Recht hat und wer lügt, was bei einem Thriller natürlich genau das ist, was erreicht werden soll.
Das Ende des Buches fand ich etwas an den Haaren herbeigezogen. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin etwas die Lust verloren hatte. Das bisher so wunderschön aufgebaute Buch endete mir zu abrupt und dem Leser bleiben viel zu viele Fragen offen.
Alles in Allem trotzdem wirklich lesenswert!
Gesamt:
4 / 5 Cocktailorangen
von Cocktailmädel Fredda